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Ein Hotel im Aufbruch
1992 erwarb
Dr. Werner Molik,
„Rückkehrer“ und Investor
der ersten Generation, von der Treuhand das FDGB Ferienheim
„Erich Wirth“ – das einstige traditionsreiche Strandhotel.
Werner Molik wurde am 10. Mai 1951 in Bleicherode in Thü-
ringen geboren. Nach einer 12-jährigen Schulbildung machte er
1969 in seinem Heimatort das Abitur und studierte dann an der
Humboldtuniversität in Berlin Wirtschaftswissenschaften, in de-
nen er 1976 promovierte. Er heiratete 1971 und im Jahr seiner
Promotion wurde Tochter Katalin geboren. Seine Bindung zur
Kirche und seine Mitgliedschaft in katholischen Jugendorgani-
sationen und in der Katholischen Studentengemeinde brachten
ihn jedoch schon früh in eine kritische Position gegenüber dem
DDR-Staatswesen und seinen Repräsentanten. Als er sich dann
folgerichtig auch öffentlich lossagte und am 5. September 1977
einen Ausreiseantrag stellte, reagierte das System wie erwartet:
er wurde verhaftet und beim MfS im berüchtigten Gefängnis
Pankow in Untersuchungshaft genommen.
Nach 18 Monaten Haft wurde er aus dem Zuchthaus Cottbus am
10. Februar 1979 aus der DDR-Staatsbürgerschaft entlassen und
in die Bundesrepublik abgeschoben. Dr. Molik nahm ein Ange-
bot der Westdeutschen Landesbank (West LB) an und arbeitete
von 1979 bis 1991 bei dieser Großbank, zuletzt im Investment-
banking in Düsseldorf. 1987 kam Sohn Christian zur Welt.